Die ASS feiert 40jähriges Jubiläum

Gründungsmitglieder

Einige Gründungsmitglieder des Vereins waren gekommen.

Für den 20.4.2024 hatte die ASS zu ihrem 30. Begegnungstag und gleichzeitig zur Jubiläumsveranstaltung ins Griesheimer Bürgerhaus St. Stephan eingeladen.

Im Namen der ASS begrüßte die zweite Vorsitzende Lisa von Uffel Vereinsmitglieder, Gäste und Kooperationspartner. Sie überbrachte Grüße des derzeit erkrankten ersten Vorsitzenden Jürgen Schütze, der an diesem Tag nicht anwesend sein konnte.

Auf seine bekannt unterhaltsame und humorvolle Weise führte Detlef Betz, ehemaliger Leiter des Referates Suchtfragen im Diakonischen Werk Hessen und Nassau, durch die Veranstaltung.

Es waren namhafte Vertreterinnen und Vertreter des gesamten Themenbereiches „Sucht, Selbsthilfe und Therapie“ an diesem Tag gekommen.

 

Als Ehrengäste und Kooperationspartner/-innen wurden begrüßt 

Herbert Everts, 3. Ehrenvorsitzender der ASS und Gründungsmitglied

Hajo von Uffel, 4. Ehrenvorsitzender der ASS, aktives Mitglied und „Seniorberater“ des Vorstandes

Elke Hinn, Monika Koschwitz  und Heidi Fürstenhöfer, Gründungsmitglieder der ASS

Kerstin Rös, Dipl. Psychologin  und Supervisorin der ASS

Als Vertreter der Suchtklinik Haus Burgwald in Mühltal: Steffen Losch, Leiter und Dr. Peter Beck, ehemaliger Ärztlicher Leiter

Der Suchttherapeut und langjährige Mediator der ASS, Werner Kiefer, ließ seine Glückwünsche durch Hajo von Uffel überbringen.

Dankesworte seitens der ASS richteten sich an die Stadt Griesheim und Stadt Darmstadt sowie an die aktiven Mitglieder der ASS.

 

Grußworte

Rudi Stadler, ehemaliger Leiter der Landeskonferenz der Suchtkrankenhilfe, blickte auf seine langjährige Verbundenheit zur ASS zurück.

Martin Meding, Vorsitzender der ELAS (Evangelische Landesarbeitsgemeinschaft für Suchthilfe der Diakonie Hessen), sprach über die Bedeutung der Selbsthilfe.

Frau Wiechert vom Caritasverband berichtete über die fruchtbare Zusammenarbeit mit der ASS und anderen Selbsthilfegruppen. Sie richtete Ihren Dank insbesondere auch an die Lotsen und Lotsinnen der ASS, die das von der Caritas initiierte „Lotsennetzwerk Rhein Main“ aktiv unterstützen.

Frau Karin Wyschka  (Koordinatorin der Sucht- und Drogenhilfe der Stadt DA) betonte die große Bedeutung der Zusammenarbeit der Stadt Darmstadt mit den Selbsthilfeorganisationen.

 

Vorträge

Mehrfachabhängigkeit und neue Substanzen von Andreas Gohlke (ELAS Vorstand und Leiter Scentral Drogenhilfe Darmstadt):

Mehrfachabhängigkeiten sind heute verbreiteter denn je. Dabei steht die Abhängigkeit von Alkohol und Medikamenten oft im Vordergrund, denn Alkohol und Beruhigungsmittel haben die gleiche chemische Wirkungsweise. Konsumiert wird aber außerdem alles, was im Körper Endorphine erzeugt und dadurch gute Gefühle vermittelt.

Herr Gohlke berichtete über die schnellen und gravierenden Veränderungen in der Drogenszene, mit der seine Beratungsstelle tagtäglich konfrontiert ist. Lachgas als neue Party- und Freizeitdroge, Fentanylpflaster mit der 50- bis 100fachen Wirkung von Heroin, Designerdrogen oder „Badesalzdrogen“ sind nur einige Beispiele. Oft wissen die Konsumenten nicht, was sie da eigentlich zu sich nehmen. In bunten Tütchen professionell verpackt und ohne Inhaltsdeklaration stecken oft lebensgefährliche Substanzen. Sogenannter Mischkonsum macht medizinische Hilfe im Notfall noch schwieriger, weil meistens nicht bekannt ist, welche Substanzen im aktuellen Fall gerade zusammen wirken.

Sucht und Depression von Prof. Dr. Markus Steffens (Chefarzt Klinik Hohe Mark Oberursel):                           

Suchtmittelabhängigkeit und Depressionen treten oft gleichzeitig auf, wobei jeweils eine Erkrankung die andere hervorrufen kann. Die Erfahrung von Linderung seelischen Leidens durch den Konsum von Suchtmitteln führt leicht in eine Spirale von Abhängigkeit und Depression. Umgekehrt ist es möglich, dass zu einer Suchterkrankung in ihrem Verlauf eine Depression hinzukommt. Prof. Dr. Steffens stellte in seiner Präsentation die Krankheitsbilder und Therapiemöglichkeiten vor.

 

Die Jubiläumsfeier

Nach einem köstlichen Mittagessen wurden die anwesenden aktiven Mitglieder der ASS vorgestellt, die nicht nur diesen Tag vorbereitet, gestaltet und im Hintergrund hart gearbeitet hatten, sondern ebenso als ausgebildete Suchtkrankenberater/-innen und Gruppenleiter/-innen mit großem Engagement in den Beratungsstellen und bei den Gruppentreffen tätig sind und außerdem noch viele andere Aufgaben erledigen.

Ein Interview mit einigen Gründungsmitgliedern der ASS vermittelte einen Eindruck davon, was es bedeutete, in einer Zeit, in der das Thema Sucht in der Öffentlichkeit kaum thematisiert und negativ bewertet wurde, sich zu dieser Krankheit zu bekennen. Mit einem zunehmenden Beratungsangebot für andere Betroffene und durch die Gründung  eines Vereins gewann die ASS mehr und mehr an Bedeutung und im Laufe der Zeit auch Anerkennung auf breiter Basis.

Anschließend boten Lisa von Uffel und Detlef Betz eine unterhaltsame Präsentation der spannenden Geschichte der ASS seit 1984, die viele aufregende und schöne, aber auch wehmütige Erinnerungen weckte. 

Die an diesem Jubiläumstag versammelten Mitglieder und Gäste des Vereins erfuhren noch, dass ihr langjähriger Vorsitzender Hajo von Uffel demnächst die „Ehrenurkunde für verdiente Bürgerinnen und Bürger“ der Stadt Darmstadt überreicht bekommen würde.

Bei Kaffee und leckeren selbst gebackenen Kuchen klang die überaus gelungene und reichhaltige Veranstaltung aus.