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Lebensgefahr durch hochpotente synthetische Opiode

Seit 2024 sind in Bayern mindestens acht Todesfälle und schwere Intoxikationen im
Zusammenhang mit synthetischen Opioiden, insbesondere Nitazen-Derivaten, zu
verzeichnen. Diese hochpotenten Substanzen können bis zu 100-mal stärker als Fentanyl sein und werden weiterhin über Online-Shops als „Forschungschemikalien“ angeboten. Sie stellen eine erhebliche Gefahr für Konsumierende dar.

Eine detaillierte Warnmeldung mit weiteren Informationen zu den betroffenen Regionen, den festgestellten Substanzen sowie den vorliegenden Fallzahlen, die vom Bayerischen Landeskriminalamt (Sachgebiet 611) bereitgestellt wurden, finden Sie auf der Website der

 

ELAS – Suchthelfer*innen Ausbildung in Süd Hessen 2025-2026

In diesem Jahr beginnt die „Suchthelfer*innen-Ausbildung 2025/2026″ im Oktober 2025 und endet im April 2026.

An insgesamt 7 Wochenenden verteilt auf den o.g. Zeitraum wird die Ausbildung  durchgeführt. Die „offizielle Anmeldung/Einladung“ wird bis spätestens Ende März verschickt (dann stehen auch alle Termin fest  und welche Themen behandelt werden).

Trauma und Sucht

Am 19. Oktober 2024 fand im einem Raum der Luthergemeinde Griesheim ein Fortbildungsseminar für die Aktiven der ASS statt. Die Therapeutin Edith Schmidt-Westerberg gab mit ihrem interessanten Vortrag einen Überblick über die Thematik.

Sucht und Trauma sind eng miteinander verbundene Themen, die oft in einem komplexen Wechselspiel stehen. Menschen, die traumatische Erfahrungen gemacht haben, können anfälliger für Suchtverhalten werden. Die Sucht wird häufig als Bewältigungsmechanismus eingesetzt, um mit den emotionalen Schmerzen und Stresssymptomen umzugehen, die aus dem Trauma resultieren.

Eine erfolgreiche Behandlung braucht oft einen ganzheitlichen Ansatz. Das bedeutet, dass sowohl die Sucht als auch die traumatischen Erlebnisse, die dazu geführt haben, behandelt werden müssen. Therapien, die sich auf das Trauma konzentrieren, können helfen, die Gründe für die Sucht zu erkennen und gesunde Wege zu finden, damit umzugehen.

Tag der Selbsthilfegruppen in Darmstadt

Auf dem Darmstädter Friedensplatz war die ASS am 15. 6. 2024 wie jedes Jahr mit einem Infostand beim Tag der Selbsthilfegruppen vertreten. Die Veranstaltung wurde in Zusammenarbeit der Stadt Darmstadt und dem Paritätischen Wohlfahrtsverband organisiert.

Ehrung für langjährigen ASS-Vorsitzenden Hajo von Uffel

Im Namen der Stadt Darmstadt überreichte Oberbürgermeister Hanno Benz die „Ehrenurkunde für verdiente Bürgerinnen und Bürger für hervorragendes langjähriges Wirken im Dienste der Allgemeinheit“ an Hajo von Uffel, denn:

In den vergangenen 12 Jahren hat er die Selbsthilfeorganisation mit großem Erfolg und Engagement geleitet, immer auch im persönlichen Einsatz für die Belange und Nöte der Abhängigen.

Trotz seiner jetzigen Position als Ehrenvorsitzender bleibt er weiterhin aktiv, indem er beispielsweise die Darmstädter Gruppe am Freitagabend leitet und dem neuen Vorstand als „senior consultant“ mit Rat und Tat zur Seite steht.

Das Video „Von der Gesellschaft ausgegrenzt“ , veröffentlicht von focus-online, zeigt ein Porträt von Hajo.

Hinweis: mit diesem Link verlassen Sie die ASS-Website.

Die ASS feiert 40jähriges Jubiläum

Gründungsmitglieder

Einige Gründungsmitglieder des Vereins waren gekommen.

Für den 20.4.2024 hatte die ASS zu ihrem 30. Begegnungstag und gleichzeitig zur Jubiläumsveranstaltung ins Griesheimer Bürgerhaus St. Stephan eingeladen.

Im Namen der ASS begrüßte die zweite Vorsitzende Lisa von Uffel Vereinsmitglieder, Gäste und Kooperationspartner. Sie überbrachte Grüße des derzeit erkrankten ersten Vorsitzenden Jürgen Schütze, der an diesem Tag nicht anwesend sein konnte.

Auf seine bekannt unterhaltsame und humorvolle Weise führte Detlef Betz, ehemaliger Leiter des Referates Suchtfragen im Diakonischen Werk Hessen und Nassau, durch die Veranstaltung.

Es waren namhafte Vertreterinnen und Vertreter des gesamten Themenbereiches „Sucht, Selbsthilfe und Therapie“ an diesem Tag gekommen.

 

Als Ehrengäste und Kooperationspartner/-innen wurden begrüßt 

Herbert Everts, 3. Ehrenvorsitzender der ASS und Gründungsmitglied

Hajo von Uffel, 4. Ehrenvorsitzender der ASS, aktives Mitglied und „Seniorberater“ des Vorstandes

Elke Hinn, Monika Koschwitz  und Heidi Fürstenhöfer, Gründungsmitglieder der ASS

Kerstin Rös, Dipl. Psychologin  und Supervisorin der ASS

Als Vertreter der Suchtklinik Haus Burgwald in Mühltal: Steffen Losch, Leiter und Dr. Peter Beck, ehemaliger Ärztlicher Leiter

Der Suchttherapeut und langjährige Mediator der ASS, Werner Kiefer, ließ seine Glückwünsche durch Hajo von Uffel überbringen.

Dankesworte seitens der ASS richteten sich an die Stadt Griesheim und Stadt Darmstadt sowie an die aktiven Mitglieder der ASS.

 

Grußworte

Rudi Stadler, ehemaliger Leiter der Landeskonferenz der Suchtkrankenhilfe, blickte auf seine langjährige Verbundenheit zur ASS zurück.

Martin Meding, Vorsitzender der ELAS (Evangelische Landesarbeitsgemeinschaft für Suchthilfe der Diakonie Hessen), sprach über die Bedeutung der Selbsthilfe.

Frau Wiechert vom Caritasverband berichtete über die fruchtbare Zusammenarbeit mit der ASS und anderen Selbsthilfegruppen. Sie richtete Ihren Dank insbesondere auch an die Lotsen und Lotsinnen der ASS, die das von der Caritas initiierte „Lotsennetzwerk Rhein Main“ aktiv unterstützen.

Frau Karin Wyschka  (Koordinatorin der Sucht- und Drogenhilfe der Stadt DA) betonte die große Bedeutung der Zusammenarbeit der Stadt Darmstadt mit den Selbsthilfeorganisationen.

 

Vorträge

Mehrfachabhängigkeit und neue Substanzen von Andreas Gohlke (ELAS Vorstand und Leiter Scentral Drogenhilfe Darmstadt):

Mehrfachabhängigkeiten sind heute verbreiteter denn je. Dabei steht die Abhängigkeit von Alkohol und Medikamenten oft im Vordergrund, denn Alkohol und Beruhigungsmittel haben die gleiche chemische Wirkungsweise. Konsumiert wird aber außerdem alles, was im Körper Endorphine erzeugt und dadurch gute Gefühle vermittelt.

Herr Gohlke berichtete über die schnellen und gravierenden Veränderungen in der Drogenszene, mit der seine Beratungsstelle tagtäglich konfrontiert ist. Lachgas als neue Party- und Freizeitdroge, Fentanylpflaster mit der 50- bis 100fachen Wirkung von Heroin, Designerdrogen oder „Badesalzdrogen“ sind nur einige Beispiele. Oft wissen die Konsumenten nicht, was sie da eigentlich zu sich nehmen. In bunten Tütchen professionell verpackt und ohne Inhaltsdeklaration stecken oft lebensgefährliche Substanzen. Sogenannter Mischkonsum macht medizinische Hilfe im Notfall noch schwieriger, weil meistens nicht bekannt ist, welche Substanzen im aktuellen Fall gerade zusammen wirken.

Sucht und Depression von Prof. Dr. Markus Steffens (Chefarzt Klinik Hohe Mark Oberursel):                           

Suchtmittelabhängigkeit und Depressionen treten oft gleichzeitig auf, wobei jeweils eine Erkrankung die andere hervorrufen kann. Die Erfahrung von Linderung seelischen Leidens durch den Konsum von Suchtmitteln führt leicht in eine Spirale von Abhängigkeit und Depression. Umgekehrt ist es möglich, dass zu einer Suchterkrankung in ihrem Verlauf eine Depression hinzukommt. Prof. Dr. Steffens stellte in seiner Präsentation die Krankheitsbilder und Therapiemöglichkeiten vor.

 

Die Jubiläumsfeier

Nach einem köstlichen Mittagessen wurden die anwesenden aktiven Mitglieder der ASS vorgestellt, die nicht nur diesen Tag vorbereitet, gestaltet und im Hintergrund hart gearbeitet hatten, sondern ebenso als ausgebildete Suchtkrankenberater/-innen und Gruppenleiter/-innen mit großem Engagement in den Beratungsstellen und bei den Gruppentreffen tätig sind und außerdem noch viele andere Aufgaben erledigen.

Ein Interview mit einigen Gründungsmitgliedern der ASS vermittelte einen Eindruck davon, was es bedeutete, in einer Zeit, in der das Thema Sucht in der Öffentlichkeit kaum thematisiert und negativ bewertet wurde, sich zu dieser Krankheit zu bekennen. Mit einem zunehmenden Beratungsangebot für andere Betroffene und durch die Gründung  eines Vereins gewann die ASS mehr und mehr an Bedeutung und im Laufe der Zeit auch Anerkennung auf breiter Basis.

Anschließend boten Lisa von Uffel und Detlef Betz eine unterhaltsame Präsentation der spannenden Geschichte der ASS seit 1984, die viele aufregende und schöne, aber auch wehmütige Erinnerungen weckte. 

Die an diesem Jubiläumstag versammelten Mitglieder und Gäste des Vereins erfuhren noch, dass ihr langjähriger Vorsitzender Hajo von Uffel demnächst die „Ehrenurkunde für verdiente Bürgerinnen und Bürger“ der Stadt Darmstadt überreicht bekommen würde.

Bei Kaffee und leckeren selbst gebackenen Kuchen klang die überaus gelungene und reichhaltige Veranstaltung aus.

29. Begegnungstag der Alkohol- und Suchtselbsthilfe e.V.

Am Samstag, den 29. April fand der diesjährige Begegnungstag der Alkohol- und Suchtselbsthilfe e.V. statt. Eingeladen waren Freunde, Förderer, Gruppenmitglieder, Aktive und Mitglieder der ASS.

Die Veranstaltung, die den Mitgliedern der 11 ASS-Motivations- und Festigungsgruppen (incl. Zoom-Gruppe) ermöglicht, sich auch gebietsübergreifend kennenzulernen, fand damit zum 29. Mal statt.

Die Stadt Griesheim hatte dem Verein dankenswerter Weise wieder ihr Bürgerhaus „St. Stephan“ zur Verfügung gestellt.

Nach der Begrüßung und Eröffnung durch den 1. Vorsitzenden der ASS, Hajo von Uffel, drückten Volker Weyel vom KPRD (Kommunaler Präventionsrat der Stadt Darmstadt), Suchtexperte Detlef Betz  sowie Rudi Stadler von der Hessischen Landeskonferenz Suchtselbsthilfe (HLS) und der Ehrenvorsitzende der ASS, Herbert Everts, ihre Verbundenheit mit der ASS sowie ihren Dank für die geleistete Arbeit aus.

Das Thema des Tages lautete diesmal: „Was steht dahinter?“ Frau Kerstin Rös, selbständige Psychologin und Therapeutin in der Suchtabteilung der Salus Klinik in Friedrichsdorf referierte zu diesem Thema: Mit der Suchtproblematik sind oft Depressionen verbunden. Um z.B. Antrieblslosigkeit zu durchbrechen, spielt der Aufbau belohnender Aktivitäten durch positive Verstärker (Belohnungen) und die Vermeidung negativer Verstärker eine wichtige Rolle. Die Frage „Wie kann man Grübeln vermeiden?“ wurde durch das „Warum-Wie-Experiment“ veranschaulicht: bei einer Problemstellung das „Warum“ in den Vordergrund zu stellen, führt zum Grübeln (Warum ausgerechnet ich? Warum …?) . Die erfolgversprechendere Fragestellung heißt: Wie kann ich mit einem Problem umgehen? Anstatt in einer Gedankenschleife fest zu hängen führt dieses Vorgehen zu Lösungsmöglichkeiten.

Schlafhygiene, Prioritäten richtig setzen, sich eigene Werte bewusst machen, Wochenplanung gehören zu den wichtigen Elementen einer erfolgreichen (Selbst-)Therapie.

Eine Aussprache zum Tagesthema im Plenum bildete den  Ausklang der Veranstaltung.